Eva hat mir erlaubt, Ihr FB-Posting vom 21.1.2015 hier festzuhalten.  Und ich danke ihr von ganzem Herzen!

Liebe Freunde

Zunächst möchte ich mich noch einmal von Herzen für Eure Glückwünsche zu meinem Geburtstag bedanken. Ich bin überwältigt von den vielen lieben Worten via Facebook, PN, Email, Telefon, Postkarten und persönlich überbrachten Glückwünschen. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass Ihr es schafft, mich fast 24 Stunden vom posten abzuhalten „wink“-Emoticon .

Eigentlich mag ich Geburtstage nicht – also ich meine jetzt meine eigenen „wink“-Emoticon . Aber dennoch gibt mir der gestrige Tag der so zahlreichen „Zusprüche“ Anlass, ein paar persönliche Gedanken mit Euch zu teilen.

Wir sind zwar ein kleiner aber sehr wichtiger Teil einer unglaublich grossen Bewegung die täglich, wenn nicht, wie meine liebe Freundin Isabel immer sagt „stündlich“, enorm an Grösse gewinnt. Vor zwei Jahren noch haben mich Menschen in meinem grösseren und engeren Umfeld belächelt, als ich mich entschied, den ‚veganen Weg‘ einzuschlagen. Das Lächeln dürfte ihnen inzwischen eingefroren sein – ausser bei ein paar wenigen, den etwas langsameren…

Ich war ja auch einmal Teil dieses kranken Systems der Tierausbeutung (und somit übrigens der Menschenausbeutung). Ob Tierprodukte essen, Produkte zu verwenden, die an grausamen Tierversuchen getestet wurden, Pelz oder Leder kaufen, Zoobesuche, Zirkusbesuche und vieles mehr – das alles sind Dinge, die unserer Gesellschaft als völlig normal verkauft werden/wurden. Die Tierqual dahinter wurde (bis vor Kurzem noch) sehr erfolgreich verborgen von einem ausgeklügelten Verblendungssystem – sei es über Werbung, Schulen, Medien oder Politik.

Die gute Neuigkeit: es gibt kein Verstecken mehr, nur noch ein Wegsehen. Jeder einzelne von uns kann sich jetzt und sofort entscheiden, ob er diesem System noch angehören will, ob er weiterhin verantwortlich dafür sein will, Menschen und Tiere auszubeuten bzw. ausbeuten zu lassen. Bei jedem Einkauf, jeder Freizeitgestaltung – an jedem einzelnen Tag.

Sich von so einem perversen System zu verabschieden kann unglaublich befreiend sein. Plötzlich nicht mehr zustimmend nicken zum „Ach komm, das war doch schon immer so“ und „Du allein kannst ja doch nichts bewegen“ oder sich nicht mehr in höfliches Schweigen zu hüllen, wenn es um den Fleischkonsum oder sonstige Tierausbeutung geht. Bloss nicht als „missioniererisch“ betitelt zu werden ist für viele tatsächlich immer noch wichtiger als einfach mal sagen: „Das hier ist nicht richtig! Das hier ist total krank!!“

Dem „Frieden zuliebe“ keine Stellung beziehen zu einem unermesslich grossen Verbrechen, das tagtäglich vor unseren Haustüren stattfindet, ist meines Erachtens eine Zustimmung zum Selben. Die Tiere haben keine Stimmen, die Kinder, die z.B. in der Lederproduktion ausgebeutet werden, haben auch keine Stimme, die wir jemals hören werden. WIR sind deren Stimme.

Den Tag, an dem unsere nachfolgenden Generationen (vielleicht auch dank Facebook? „grin“-Emoticon ) nachlesen können, wie sehr sich eine Bewegung für Tierrechte eingesetzt hat, werde ich vielleicht nicht mehr erleben. Aber ich stelle mir vor, wie diese Menschen dann kopfschüttelnd und fassungslos erfahren, dass es eine Zeit gab, in der Tiere keinerlei Rechte hatten, dass Tieren keine ‚Gefühle‘ zugesprochen wurden, dass Tiere wie selbstverständlich zu Milliarden gezüchtet, eingesperrt, gequält, gefoltert, gedemütigt, geschlachtet und gegessen wurden und dass deren Würde von uns Menschen mit Füssen getreten wurde. UND: dass es damals doch tatsächlich Menschen gab, die dies – trotz Wissen darüber – weiterhin unterstützt und ignoriert haben.

Ich bin zwar nicht Mutter, aber ich bin das Kind einer Mutter. Ich wäre jedenfalls stolz auf meine Vorahnen, wenn ich nachlesen könnte wie sehr sie für die Menschen, die Tiere und die Erhaltung der Erde gekämpft haben. In diesem Sinne möchte ich mich bei Euch allen bedanken, dass Ihr Euch so sehr für eine bessere Welt einsetzt.

Alles Liebe, Eure Eva